Großer Deutsch-Französischer Medienpreis 2022 für Anselm Kiefer und Bénédicte Savoy
02.06.2022

Die Académie de Berlin freut sich, dass der Große Deutsch-Französische Medienpreis 2022 an zwei Mitglieder der Académie de Berlin verliehen wird: die Kunsthistorikerin Bénédicte Savoy und den Künstler Anselm Kiefer. Herzlichen Glückwunsch!

Der Vorstandsvorsitzende des Deutsch-Französischen Journalistenpreises (DFJP e.V.) und Intendant des Saarländischen Rundfunks, Martin Grasmück, sagte, die beiden Preisträger stünden für Annäherung, Diversität und Respekt für andere Völker, verschiedene Religionen und kulturelle Prägungen. Ihre Ehrung mit dem Großen Deutsch-Französischen Medienpreis sei besonders vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges und der weltweiten Krisen ein wichtiges Signal für Frieden und Verständigung.

„Ich bin der festen Überzeugung, dass Kunst und Kultur einen wichtigen Beitrag dazu leisten können, Brücken zu schlagen und wieder zueinander zu finden“, so Grasmück. Viele Menschen hätten den Eindruck, dass die Welt aus den Fugen geraten sei. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie, die Verbreitung von Hass und Falschmeldungen in den sozialen Netzwerken und der Versuch, Grenzen in Europa erneut mit Gewalt zu verschieben, machten zudem deutlich, wie wichtig es sei, den Dialog und das Recht jedes Menschen auf Selbstbestimmung entschlossen zu verteidigen.

Anselm Kiefer erhält den Großen Deutsch-Französischen Medienpreis für seine Verdienste um die deutsch-französische Verständigung und den kulturellen Austausch in ganz Europa. Der DFJP-Vorstandsvorsitzende betonte, Anselm Kiefer leiste seit Jahrzehnten einen herausragenden Beitrag, um die Abgründe und Widersprüche der europäischen Geschichte auszuleuchten. Dies gelte insbesondere für den Holocaust und die Frage, wie es dazu kommen konnte und wohin die ideologische Überhöhung der eigenen Existenz führen könne.

Darüber hinaus geht der Große Deutsch-Französische Medienpreis 2022 an Bénédicte Savoy für ihre weltweit beachtete Forschungsarbeit und ihr Engagement für die Rückgabe von erbeuteten Kunstwerken an die ehemaligen Kolonien, vor allem in Afrika. „Bénédicte Savoy hat vielen Menschen die Augen geöffnet und gezeigt, welche Chancen der Kulturaustausch und die umfassende Aufarbeitung der Vergangenheit bieten“, betont Delphine Ernotte Cunci, die Präsidentin von France Télévisions und diesjährige Gastgeberin der Preisverleihung. „Ihre wissenschaftliche Arbeit ist wegweisend, und unterstreicht die Bedeutung von Kultur für das Verhältnis und die Zusammenarbeit zwischen Europa und dem afrikanischen Kontinent.“

Der Große Deutsch-Französische Medienpreis wird alljährlich an Persönlichkeiten und Organisationen vergeben, die sich in besonderer Weise um die europäische Verständigung verdient gemacht haben. Zu den Preisträgern und Preisträgerinnen in der Vergangenheit gehören unter anderem Simone Veil, Alfred Grosser, Valéry Giscard d’Estaing, Helmut Schmidt, die Hilfsorganisation SOS Méditerranée, Jürgen Habermas, das Ehepaar Beate und Serge Klarsfeld und zuletzt die Weltraumorganisation ESA.

Neben dem Großen Deutsch-Französischen Medienpreis werden herausragende journalistische Arbeiten in insgesamt fünf Kategorien (Newsformate, Dokumentation, Investigation, Spezialpreis und Nachwuchspreis) mit dem Deutsch-Französischen Journalistenpreis ausgezeichnet.

Quelle: Pressemitteilung Deutsch-Französischer Journalistenpreis 25. Mai 2022, https://dfjp.eu/aktuell/pressemeldungen/