Wim Wenders (geb. 1945) ist als wichtiger Vorreiter des Neuen Deutschen Films der 1970er Jahre international bekannt geworden. Neben vielfach preisgekrönten Spielfilmen umfasst sein Werk als Drehbuchautor, Regisseur, Produzent, Photograph und Autor auch zahlreiche innovative Dokumentarfilme, weltweite Photoausstellungen und zahlreiche Bildbände, Filmbücher und Textsammlungen. Er lebt und arbeitet zusammen mit seiner Frau Donata Wenders in Berlin.
Wim Wenders studierte Medizin und Philosophie, bevor er 1966 nach Paris ging, um dort Malerei zu studieren. Neben seiner Lehrzeit im Studio des Grafikers und Kupferstechers Johnny Friedlaender verbrachte er die Nachmittage und Abende in der Cinémathèque Francaise. Dieser „Crash-Kurs in der Geschichte des Kinos“ wurde zur wichtigen Bildungsphase und Wenders begann, über Film als „Fortführung der Malerei mit anderen Mitteln“ nachzudenken.
Seine Laufbahn als Filmemacher begann 1967, als Wenders sich an der neu gegründeten Hochschule für Film und Fernsehen in München einschrieb. Parallel zu seinen Studien an der HFF arbeitete er von 1967 bis1970 als Filmkritiker. Zu dieser Zeit hatte er schon verschiedene Kurzfilme gedreht. Unmittelbar nach seinem Hochschulabschluss gründete er zusammen mit fünfzehn anderen Regisseuren und Autoren 1971den Filmverlag der Autoren, ein Filmverleih des deutschen Autorenfilms, der Produktion, Rechteverwaltung und Vertrieb eigener Filme organisierte.
Wenders wurde weltweit auf Festivals mit Preisen geehrt. Seine Dokumentarfilme BUENA VISTA SOCIAL CLUB (1999), PINA (2011) und DAS SALZ DER ERDE (2014) wurden alle für einen Oscar nominiert. Während der Berlinale 2015 wurde Wenders mit dem Goldenen Ehrenbären für sein Lebenswerk geehrt.
Neben seinem filmischen Schaffen hat das Medium Photographie von Anfang an Wenders künstlerisches Wirken begleitet und ergänzt. Seit 1986 sind Wenders Photographien in Museen und Galerien auf der ganzen Welt ausgestellt worden. Eine umfangreiche Retrospektive seiner Photographien war 2015 in der Stiftung Museum Kunstpalast in Düsseldorf zu sehen.
Wenders ist u.a. Ehrendoktor der Sorbonne in Paris und Mitglied der Akademie der Künste in Berlin, der Theologischen Fakultät der Universität Fribourg, der University of Louvain und der Fakultät für Architektur der Universität Catania. Wim Wenders ist Träger des Ordens Pour le Mérite und seit 1996 Präsident der European Film Academy. Er unterrichtete bis 2017 als Professor an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg.
Im Herbst 2012 gründete Wim Wenders gemeinsam mit seiner Frau Donata die Wim Wenders Stiftung in Düsseldorf. Mit der Stiftung wurde ein Rahmen geschaffen, um das filmische, photographische und literarische Lebenswerk von Wim Wenders zusammenzuführen, zu erhalten und durch Präsentation, Vermittlung und wissenschaftliche Aufarbeitung der Öffentlichkeit dauerhaft zugänglich zu machen.