Werner Spies wurde am 1. April 1937 in Tübingen geboren.
Studium der Kunstgeschichte, Philosophie und Romanistik in Wien, Tübingen und Paris. Promotion. 1975 bis 2002 Lehrstuhl für die Kunst des zwanzigsten Jahrhunderts an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf. 1997 bis 2000 Direktor des Musée national d’Art moderne, Centre Georges Pompidou.
Ab 1960 Hauptwohnsitz in Paris. Er tritt dort in Kontakt mit Schriftstellern und vergibt für den Süddeutschen Rundfunk Aufträge für Hörspiele. Zusammenarbeit mit Beckett, Nathalie Sarraute, Claude Simon, Michel Butor, Francis Ponge, Jean Tardieu, Robert Pinget, Marguerite Duras. Übersetzt Ponge, Tardieu und Duras. Arbeitet einige Jahre lang für den Suhrkamp Verlag als Berater. Die Begegnung und Freundschaft mit Daniel-Henry Kahnweiler, Picasso, Max Ernst wird für ihn entscheidend.
Von 1964 an schreibt er regelmäßig für die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Organisiert eine Reihe von Ausstellungen, darunter Paris – Berlin im Centre National Georges Pompidou; Max Ernst (London, Paris, Stuttgart, Düsseldorf, München, Zürich, Berlin, Tokio, Madrid); Picasso (München, Köln, Frankfurt am Main, Zürich, Tokio, Kyoto); die Plastiken Picassos (Berlin, Düsseldorf); die Zeichnungen Picassos (Tübingen, Düsseldorf); Picasso – Die Zeit nach Guernica (Berlin, Hamburg, München); Picasso – Die Welt der Kinder (Stuttgart, Düsseldorf); Max Ernst – Skulpturen, Häuser, Landschaften (Paris, Düsseldorf); Picasso sculpteur (Paris); La Révolution surréaliste (Paris); Picasso – Malen gegen die Zeit (Wien, Düsseldorf); Max Ernst – Im Garten der Nymphe Ancolie (Basel); Max Ernst – Une semaine de bonté (Wien, Brühl, Madrid, Paris). Ausstellung und Katalog „David Lynch – Dark Splendor“ (Max Ernst Museum Brühl); Retrospektive Max Ernst (Albertina Wien, Fondation Beyeler, Basel); Archives du rêve – Carte blanche à Werner Spies, Paris Musée de l’Orangerie 2014.
Bis 1912 Vorsitzender des Stiftungsrates Museum Max Ernst, Brühl. Neben Katalogen publiziert er zahlreiche Bücher, zuletzt „Der blinde Minotaurus“, 1997. „Max Ernst – das plastische Werk“, 1997. Herausgeber des Oeuvrekataloges Max Ernst (sieben Bände). „Kunstgeschichten“, zwei Bände, 1998. Oeuvrekatalog Richard Lindner, 1999.
„Duchamp starb in seinem Badezimmer an einem Lachanfall“, 2005. „Max Ernst. Leben und Werk“, Köln, London 2005; „Mit Skalpell und Farbmaschine“, 2008. „Auge und Wort“. Gesammelte Schriften, 10 Bände, 2008.
Englische Ausgabe New York, französische Ausgabe Paris. „Christo und Jeanne-Claude: Grenzverlegung der Utopie“, 2010.
„Zwischen Oberammergau und Guillotine“, München 2011.
„Mein Glück – Erinnerungen“, München 2012.
„Vox Angelica – Max Ernst und die Surrealisten in Amerika“, München 2014.
Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung und des PEN-Clubs.
1979 Johann-Heinrich-Merck-Preis für literarische Kritik und Essay der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Wilhelm Hausenstein-Preis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste 1995.
Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste 2000.
Premio internationale Sergio Polillo 2000. Goethe-Medaille 2001.
Elsie-Kühn-Leitz-Preis der Vereinigung Deutsch-Französischer Gesellschaften 2003. Art Cologne-Preis 2003.
Commandeur de l’ordre national des arts et des lettres 1985.
Commandeur de l’ordre national du mérite 2005.
Großes Bundesverdienstkreuz mit Stern 2011.
Commandeur der französischen Ehrenlegion 2012.
Ehrendoktorwürde der Freien Universität Berlin 2003. Ehrendoktorwürde der Philosophischen Fakultät der Universität Tübingen 2005.
Mit einer Französin verheiratet, zwei Kinder.